Informationen zu CITES

CITES – auch bekannt als Washingtoner Artenschutzabkommen (Wikipedia) – ist ein internationales Programm zum Schutz der Tier- und Pflanzenwelt.
Aktuelle Entwicklung
Auf der 18. CITES-Vertragsstaatenkonferenz (August 2019) wurden bestimmte Ausnahmen beschlossen, die für "fertige Musikinstrumente", "fertige Musikinstrumententeile" und "fertiges Musikinstrumentenzubeh?r" gelten, wenn sie aus Holz von Arten der Gattung Dalbergia spp. (Palisander/Rosewood) oder aus Holz der drei Bubinga-Arten Guibourtia tessmannii, Guibourtia pellegriniana oder Guibourtia demeusei hergestellt wurden. Das bedeutet, dass die meisten unserer Instrumente zukünftig wieder ohne artenschutzrechtliche Genehmigungen (CITES-Nachweis) verkauft werden k?nnen. Lediglich die beiden Palisander Unterarten Dalbergia nigra und Dalbergia cochinchinensis behalten ihren Schutzstatus bei.
Die EU- Verordnung 2019/2117 zur Umsetzung der 18. CITES-COP-Listungs?nderungen wurde ver?ffentlicht und ist am 14.12.2019 in Kraft getreten.
Bei aller Freude über die Lockerung der Bestimmungen für Musiker bleibt doch zu bedenken, dass die in CITES Anhang II geforderten Regularien nicht nur bürokratischen Aufwand darstellen – die genannten H?lzer sind, wenn auch nicht unmittelbar vom Aussterben bedroht, dann zumindest gef?hrdet und sollten somit auch weiterhin geschützt werden. Bitte bedenken Sie das bei Ihrem n?chsten Instrumentenkauf und w?hlen Sie mit Bedacht.

Bedrohte Holzarten
Oft enthalten Gitarren, Schlagzeuge, Violinen und Orchesterinstrumente derzeit noch gef?hrdete Holzarten - meist nur wenige Gramm. Bei einigen Gitarren sind z. B. die Griffbretter aus Palisander, aber auch einige klassische Instrumente und Zubeh?r wie z. B. Taktst?cke enthalten eine der o. g. Holzarten.

Nebenwirkungen für Musiker
Der Verkauf und Export von Produkten mit CITES-Materialien wurde seit dem 2.1.2017 stark eingeschr?nkt und ist seitdem mit enormen beh?rdlichen Aufwand verbunden. Jedes Instrument, welches in die EU eingeführt wird und mindestens eines der geschützten Holzarten enth?lt, muss registriert und von den Beh?rden genehmigt werden. Diese spezielle Genehmigung müssen Sie als Kunde und Besitzer eines Instruments bei Bedarf auch vorzeigen, z. B. wenn Sie das Instrument sp?ter wieder verkaufen m?chten.
Sie k?nnen Ihr bestehendes Equipment bei Ihrem zust?ndigen Landratsamt als sogenannte ?Vorerwerbsware“ registrieren lassen. Dazu ben?tigen Sie lediglich Ihre Rechnungen/Kaufbelege, die Sie bei uns jederzeit auch nachtr?glich im Kundencenter runterladen k?nnen. So haben Sie es schriftlich, dass Sie die Instrumente vor dem 2.1.2017 erworben haben, als die verbauten Materialien noch nicht als bedroht klassifiziert waren.
Bei Lieferungen in L?nder au?erhalb der EU ist ein kompliziertes und teilweise langwieriges Genehmigungsverfahren n?tig. Dies verz?gert den Versand unter Umst?nden um mehrere Wochen und kann auch weitere Gebühren im Empf?ngerland mit sich bringen. Bitte informieren Sie sich vor Ihrem Kauf über die Regularien in Ihrem Land.

Mit gutem Beispiel voran
Es gibt immer Grund, über Politiker und Gesetze zu lamentieren, aber es gibt auch gute Gründe, ab und zu mit gutem Beispiel voranzugehen und das Richtige zu tun, z. B. bei Umweltthemen.
Wir bei Thomann haben sofort nach Bekanntwerden des Artenschutzabkommens begonnen, die bedrohten Holzarten aus unseren Eigenprodukten (z. B. Harley Benton Gitarren) zu entfernen und durch alternative Materialien zu ersetzen.
Wir haben auch als erster H?ndler in Europa pünktlich zum 2.1.2017 die strengen Dokumentations- und Exportbestimmungen umgesetzt und bemühen uns nun, die Instrumentenhersteller zu sensibilisieren, damit sie auf nachwachsende und nachhaltige Materialien in ihren Instrumenten wechseln.
Allerdings: Alleine k?nnen wir das nicht! Sie als Musiker entscheiden mit Ihrem Geldbeutel und mit Ihrer Stimme, wie ernsthaft die Instrumentenhersteller das Thema nehmen und sich um Alternativen bemühen. Sie k?nnen es Herstellern, der Presse und anderen H?ndlern mitteilen, wenn Ihnen nachhaltig produziertes Equipment wichtig ist.
Uns ist bewusst, dass es immer einzelne Modelle geben wird, bei denen der Hersteller keine anderen Materialien verwenden kann, ohne dass das ?nderungen am Klang oder am Spielgefühl mit sich bringt. Wenn wir allerdings nur über die Ausnahmen und nicht über die Regel diskutieren, dann werden wir nichts ?ndern.
Vielen Dank für Ihr Verst?ndnis und Ihre Mithilfe!